Stadtteil-Portrait Hannover-List

Rund 44.800 Einwohner leben in der List, die sich im nördlichen Teil Hannovers befindet. Gemeinsam mit dem angrenzenden Stadtteil Vahrenwald bildet sie den zweiten und bevölkerungsreichsten Stadtbezirk (insgesamt rund 70.000 Einwohner).

Trotz dieser verwaltungstechnischen Zusammenlegung bestehen die in der List lebenden Menschen auf die Zugehörigkeit zu „ihrem“ Stadtteil. Wo die Grenze verläuft, sorgt manchmal für Diskussionsstoff. Deshalb hier noch einmal ganz deutlich: Im Norden wird die List durch den Mittellandkanal begrenzt, Süden von Wedekind- und Celler Straße. Die östliche Grenze verläuft auf der Podbi und der Walderseestraße. Im Westen bilden Linsingen- und Isernhagener Straße die Grenze.

Die List gilt als Stadtteil mit besonders hoher Lebensqualität. Allein optisch macht sie eine Menge her. Zahlreiche Altbauten sind erhalten geblieben und verschönern das Stadtbild. Die Bödekerstraße zählt deshalb zu den schönsten Straßen Hannovers. Ein Blick in die Seitenstraßen lohnt sich jedoch ebenso.

Besonders junge Familien zieht es in diesen Stadtteil. Deshalb sind zwischen Wedekindstraße und Lister Kirchweg auch zahlreiche Kitas und Schulen zu finden. Statistisch ist die Hälfte der Einwohner zwischen 30 und 60 Jahren alt, ein Drittel unter 30. Das monatliche Einkommen liegt im mittleren (62 Prozent) und höheren (29 Prozent) Bereich. Die begehrte Lage macht sich auch preislich bemerkbar. In den vergangenen zehn Jahren schoss der Quadratmeterpreis für Wohnraum von 1.362 Euro auf 2.742 Euro. Trotzdem übersteigt die Nachfrage das Angebot noch immer um ein Vielfaches.

Die List hat aber auch einfach alle Extras und Sahnehäubchen, die man sich wünschen kann. Die Verkehrsanbindung ist sehr gut, die Einkaufsmöglichkeiten sind zahlreich. Die Lister Meile bietet Geschäfte, Supermärkte, Bäckereien, Apotheken und alles, was man noch so gebrauchen könnte. Ein besonderer Tipp ist der Wochenmarkt, der jeden Mittwoch auf dem Moltkeplatz stattfindet. An über 50 Ständen gibt es frische Waren aus der Region. Im Café Loco, einem zum mobilen Café umgebauten Bauwagen, trifft man sich auf eine dampfende Kaffeespezialität und ein Pläuschchen, bevor man sich den Einkäufen widmet. Zudem ist der Markt eine echte Institution. Bereits 1919 kamen hier Händler und Käufer zusammen.

Am Moltkeplatz halten auch die Buslinien 121, 128 und 134 sowie die Ringlinie 100/200. Mit allen Bussen ist die Innenstadt direkt erreichbar. Mit der Ringlinie geht es sogar an Rathaus und Maschsee vorbei bis zum Stadion.

Am Lister Platz halten die Stadtbahnlinien 3, 7 und 9. Diese fahren zum Hauptbahnhof und zum Kröpcke. Übrigens: Die Station ist wegen der gewölbten Dachkonstruktion schon von Weitem zu erkennen. Die auffällige Optik soll das Ende der Fußgängerzone ankündigen.

2013 wurde die List Zentrum eines ausufernden Medienrummels, der kaum an jemandem vorbeigegangen sein dürfte. Das Krümelmonster aus der „Sesamstraße“ hatte den goldenen Bahlsen-Keks von der Fassade des Gebäudes an der Podbi, nahe des Lister Platzes, entwendet. Als das „Krümel-Gate“ mit der Herausgabe des Kekses offiziell beendet war, wurde auch das Wahrzeichen wieder installiert. Angeblich ist es nun besser gesichert. Wer der alten Bahlsen-Fabrik einen Besuch abstattet, darf sich ruhig einen Moment Zeit nehmen und frohlockend innehalten. Hermann Bahlsen ist es nämlich, dem wir den Keks verdanken. 1889 gründete der Zuckerhändler seine Fabrik in der List. Aus dem englischen „Leibniz Cakes“ wurde 1911 der Begriff Keks, mit dem Bahlsen sich der Aussprache seiner Kunden anpasste.

Ein weiteres Highlight ist der Weihnachtsmarkt auf der Lister Meile. Bei einem Besuch bitte nicht  nur auf die Angebotstafeln der einzelnen Stände schauen, sondern den Blick ruhig mal gen Baumwipfel driften lassen. Dort lässt sich manchmal wunderbar weihnachtliche Dekoration erspähen.

Entlang der Ferdinand-Wallbrecht-Straße findet sich eine beachtliche Anzahl von Restaurants, Cafés und Bistros. Das Treibhaus nahe dem Lister Platz ist seit über 30 Jahren beliebter Treffpunkt für Frühstückshungrige und Kaffeegenießer. Das Café Tabac gegenüber vom Moltkeplatz ist ein weiteres Urgestein der Lister Gastro-Szene. Über 35 Jahre hat es bereits auf dem Buckel. 2010 machte es sogar kurzzeitig TV-Karriere. Sternekoch Christian Rach verlieh dem Laden in seiner RTL-Show eine verkürzte Speisekarte und neuen Glanz. Einen Gaumen-Tempel der besonderen Art findet man in der Voßstraße. Gastronom Frank Ochotta und Modedesigner Ulli Hahn eröffneten im September 2016 das LA Rock. Wer einen individuellen Szene-Treff mit exklusiven Speisen in Hannover sucht, ist hier gut aufgehoben.

Insgesamt ist die List ein lebendiger und vergleichsweise junger Stadtteil. Hier eine Immobilie zu ergattern, bedeutet ein Objekt in toller Lage mit hoher Lebensqualität.

– Podbielskistraße am Lister Platz in Hannover-List – Foto von Losch  / CC-Lizenz 3.0
– Markt am Moltkeplatz – Foto von Losch / CC-Lizenz 3.0 (unbearbeitet)

Möchten auch Sie Ihre Immobilie in Hannover-List verkaufen?