Stadtteil-Portrait Hannover-Südstadt
Hannovers Südstadt musste lange gegen ihr angestaubtes Image kämpfen. Galt sie in den Neunzigerjahren noch als „Rentner-Viertel“, in dem ab 18 Uhr Nachtruhe angesagt ist, hat die Südstadt nun den Ruf eines entspannten Familien-Quartiers. Rund 40.100 Menschen leben in dem Stadtteil, der nach der List die zweithöchste Einwohnerzahl aufweist und mit der Bult den siebten Stadtbezirk Hannovers bildet.
Die Südstadt wird im Westen durch Leine, Willy-Brandt-Allee und Berliner Allee begrenzt, im Norden durch das Arthur-Menge-Ufer am Maschsee, Friedrichswall, Aegi und die Marienstaße. Im Osten ist die Bahnstrecke Hannover-Göttingen als Grenze zu betrachten, im Süden der Stadtfriedhof Engesohde. Auf Letzterem befindet sich übrigens das Grab des hannoverschen Wundarztes Heinrich Tieste (1815 – 1882). Dieser war dafür bekannt, seine Patienten stets zu Fuß aufzusuchen und mit ihnen plattdeutsch zu reden. Das brachte ihm den Spitznamen Doktor Lopendod ein. Und ein Straßenschild: Die Tiestestraße wurde nach dem beliebten Mediziner benannt.
Zurück zur Schönheit der Südstadt. Immobilienmakler Sebastian Fesser von fesser:immobilien erklärt: „Tatsächlich bietet die Südstadt mit Kitas, Schulen und Einkaufsmöglichkeiten an jeder Ecke die perfekte Umgebung für Familien. Ein starkes Argument für diesen wunderschönen Stadtteil ist auch die Nähe zum Maschsee.“ Ein Naherholungsgebiet mitten in der Stadt – das ist ebenso rar wie großartig. In der Südstadt gibt es zudem die meisten Schulen in Hannover. Dazu zählen die fünf Gymnasien Elsa-Brändström-Schule, Bismarckschule, Wilhelm-Raabe-Schule, Tellkampfschule und St.-Ursula-Schule.
Fast die Hälfte der Südstadt-Bewohner ist zwischen 30 und 60 Jahren alt. Rund ein Drittel ist unter 30 Jahren jung. Wohnungseigentümer können sich über langfristige Mietverträge freuen. Wer in der Südstadt ein schönes Zuhause gefunden hat, will meist nicht mehr weg.
Die Umgebung ist auch einfach so attraktiv wie in kaum einem anderen Stadtteil. Mit der U-Bahn gelangt man innerhalb weniger Minuten in die Innenstadt. Die Linien 1,2 und 8 bedienen die zentralen Stationen Aegidientorplatz, Kröpcke und Hauptbahnhof.
Vermutlich ist es nicht einmal den Südstädtern selbst klar, aber dieser Stadtteil strotzt vor Kultur und Bildung. Das NDR-Funkhaus gehört ebenso zur Südstadt wie die Stadtbibliothek, das Sprengel Museum und das Landesmuseum. Der lebensgroße Tyrannosaurus im Landesmuseum macht übrigens nicht nur auf kleine Besucher großen Eindruck.
Makler Sebastian Fesser sagt: „Wohnungen in der Südstadt finden schnell einen Käufer.“ Die Statistik gibt ihm recht. Rund 50 Immobilienangebote stehen mehr als 1.700 Interessenten gegenüber. Das spiegelt sich auch in der Preisentwicklung wider. Vor zehn Jahren lag der Quadratmeterpreis noch bei 1.415 Euro, mittlerweile ist er auf 3.358 Euro geklettert.
In der Südstadt finden sich überwiegend Mehrfamilienhäuser. Hier leben vor allem Menschen mit einem mittleren Einkommen zwischen 1.500 und 3.600 Euro. Doch es lohnt sich, bei der Wohnungssuche die Augen offen zu halten: Ab und zu schmuggelt sich ein echtes Schnäppchen unter die Angebote.
Entstanden sind die meist vier- bis fünfstöckigen Gebäude in Klinkerbauweise in den Dreißigerjahren. Sie sollten als Alternative zu den schlechten Lebensbedingungen in den Altbauten in der City dem damaligen Wohnungsmangel entgegenwirken.
Autofahrer müssen nach Feierabend so manche Extrarunde drehen, um einen Parkplatz zu finden. Aber keine Sorge, bisher ist jeder irgendwann fündig geworden. Absolut notwendig ist ein Auto eigentlich eh nicht. Alles ist locker zu Fuß oder in wenigen Minuten mit dem Fahrrad oder der Stadtbahn erreichbar.
Freitags trifft man sich auf dem Markt auf dem Stephansplatz. Zwischen Obst-, Gemüse-, Wurst- und Käseständen ist immer Zeit für einen kleinen Plausch. Wer den Kühlschrank nicht auffüllen und sich stattdessen bekochen lassen will, ist im Restaurant Handwerk (Altenbekener Damm 17) gut aufgehoben. Das junge Team zaubert anspruchsvolle Menüs in modernem Ambiente. Bei Sugar&Spice (Stüvestraße 10) kommen Süßschnäbel bei hausgemachten Cupcakes auf ihre Kosten.
Einen mittelgroßen Skandal lösten die Betreiber des Pindopp (Altenbekener Damm 9) aus, als sie 2015 nach 34 Jahren das Aus der Traditionskneipe verkündeten. Das Haus war verkauft worden. Die Pindopp-Betreiber waren raus, ein neues Café Extrablatt war bald darauf drin. Die Aufregung war enorm, doch mittlerweile sind die Wogen geglättet und das Café Extrablatt ist von den Südstädtern akzeptiert.
Wer sich sportlich verausgaben möchte, hat in der Südstadt von Hannover zahlreiche Gelegenheiten dazu. Rund um den Maschsee trifft man die Jogger, Radfahrer und Inlineskater. In der Maschstraße hat der TKH, Hannovers traditionell größter Sportverein, seinen Hauptsitz. Bei den über 50 angebotenen Sportarten dürfte für jeden etwas dabei sein. Fußball wird beim VfL Eintracht Hannover (Hoppenstedtstraße 8) gespielt, Tischtennis-Fans finden sich beim HTTC (Stresemannallee 24).
Ein hübsches Stückchen Hannover, diese Südstadt. Immobilienmakler Sebastian Fesser fasst zusammen: „Die Südstadt ist aufgrund ihrer Vielseitigkeit sowohl für jüngere als auch für ältere Menschen ein höchst attraktives Wohnumfeld.“
– “Apartmenthaus in der Südstadt” – Foto von ChristianSchd / CC-Lizenz 3.0 (unbearbeitet)